Corona ….. schon wieder….. immer noch! Auch im nun vergangenen Jahr haben wir Weihnachten unter besonderen Bedingungen gefeiert, das heißt mit angezogener Handbremse, denn viele Aktivitäten und Veranstaltungen waren wieder mal nicht möglich. Diese Verunsicherung kostet allen viel Kraft und ist eine stetige Herausforderung. Corona entlarvt auch die Menschen und ist ein Ventil für Unzufriedenheit und Ungerechtigkeit.
Für das neue Jahr wünsche ich mir, wieder ein Lächeln auf den Lippen der Menschen zu sehen; ein Lächeln, das nicht mehr von Masken verborgen wird, die so nützlich sind, uns aber die Möglichkeit verwehren, unsere Gefühle zu vermitteln; ein Lächeln der Gelassenheit, der Geschwisterlichkeit und des Verständnisses. Umso mehr halte ich mich an die Jahreslosung – wir brauchen Trost und Hoffnung. Gut, dass es dieses Wort gibt. Gut, dass es den gibt, der dieses Wort sagt. Ein Aufruf zum Vertrauen, eine Einladung: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“
Wer sich neu ausrichten will, wer seinem Leben eine sinnvolle Richtung geben will, der mag zu ihm kommen. Seine Einladung steht!
Ich muss kein Kennwort wissen, ich muss nichts mitbringen, ich muss nur kommen und Vertrauen haben. Vertrauen wie ein Kind. Ja, ich kann wieder zum Kind werden.
Ob ich arm oder reich bin, gesund oder krank, lebendig oder sterbend, weiß oder farbig, alt oder jung, fromm oder nicht fromm, glücklich oder traurig, schuldig oder unschuldig, ich muss nur kommen und Vertrauen haben.
Der Zusammenhang ist klar: Wir sollen ihm vertrauen, dass er uns ewiges Leben gibt. „Denn das ist der Wille meines Vaters, dass, wer den Sohn sieht und glaubt an ihn, das ewige Leben habe; und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage“ (Joh6, 40).
Bei diesem Vertrauen mag es hilfreich sein, wenn ich nicht allein bin, sondern die Gemeinschaft derer suche, die auf dem gleichen Weg sind wie ich. Wir bestätigen uns und stützen uns gegenseitig. Doch auch Meinungsverschiedenheiten können auftauchen, die wir dann miteinander besprechen müssen und nicht hart verurteilen. Über allem aber steht sein Wort: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“
Seine Tür steht offen – das ist eine gute Nachricht in unserer Welt, in der unschuldige Menschen in Diktaturen hinter verriegelten Türen eingekerkert werden, in der Flüchtlinge vor verschlossenen Grenzen abgewiesen werden oder lang auf einen fairen Prozess warten, in der Menschen im Meer ertrinken und niemals irgendwo ankommen, in der bei Streit in Ehen und Familien Türen verschlossen werden.
Seine Aussage ist auch hilfreich in der gegenwärtigen Pandemie. Ich finde in ihm einen „Fels in der Brandung“. Ich kann ihm meine Sorgen und Ängste sagen, ich kann bei Ihm „mein Herz ausschütten“, auch indem ich eine Kerze anzünde, ein Hoffnungslicht. Gut, dass es dieses Wort gibt. Gut, dass es den gibt, der dieses Wort sagt.
Gerhard Jacobs